Meldung

Neujahrsgrüße und Jahresrückblick von Bürgermeister Elmar Rebmann


Es war wieder ein Jahr voller Projekte, großartiger Veranstaltungen und wichtiger kommunalpolitischer Ereignisse.

So fanden etwa im Mai Europa-, Kreistags- und auch Kommunalwahlen statt, bei denen etliche neue Stadträtinnen und Stadträte sowie Ortschaftsräte und neue Ortsvorsteher in Seeburg und Wittlingen gewählt wurden. Diese haben sich mittlerweile hervorragend in unsere gemeinsamen Aufgaben eingearbeitet, so dass die neuen und erfahrenen Räte miteinander gut und konstruktiv zum Wohle der Stadt wirken. Bemerkenswert ist allerdings, dass wir – bedingt durch die sogenannte „unechte Teilortswahl“ - noch nie einen solch großen Gemeinderat hatten wie in dieser Amtsperiode. Mit 30 Stadträtinnen und Stadträten haben wir, nach Reutlingen, das größte Gremium im Landkreis.

Eine weitere Wahl gab es dann im Oktober: Die Bürgermeisterwahl, bei welcher Sie mir das Vertrauen für eine weitere Amtszeit ausgesprochen haben. Dafür möchte ich mich nochmals bei Ihnen bedanken und dies mit dem Versprechen verbinden, dass ich mich auch während meiner dritten Amtszeit voll und ganz dem Wohle der Stadt und ihrer Menschen widmen werde.

In diesem Jahr hatten wir viele Projekte auf dem Tisch, zu denen wir Sie informiert haben und teilweise auch zur konkreten Mitarbeit eingeladen haben. So wurde von uns beispielsweise ein Energiedialog zu erneuerbaren Energien veranstaltet, wir haben Bürgerinfo-Veranstaltungen zu einem neuen, lokalen Mobilitätskonzept und auch zum Glasfaserausbau durchgeführt. Und schließlich gab es beim ersten Bad Uracher Jugendforum für fast hundert Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, sich mit ihren Ideen zur Gestaltung ihrer Stadt einzubringen.

Aber wohl kaum ein anderes Thema wird uns in den kommenden drei Jahren so begleiten, wie die Gartenschau 2027. Mit diesem Großprojekt haben wir eine riesige Chance bekommen, den jetzigen Kurpark in einen echten Bürgerpark für Jung und Alt zu verwandeln. Die Attraktivität, die Aufenthaltsqualität und die Angebote werden weit über den Zeitraum der eigentlichen Gartenschau hinaus für alle Besucherinnen und Besucher verbessert. So werden zum Beispiel spannende Spielmöglichkeiten geschaffen, die Erms wieder zugänglich gemacht oder ein neuer, moderner Musikpavillon gebaut.

Ganz zu schweigen davon, dass wir mit diesen Maßnahmen auch die bestehenden Betriebe im Kurgebiet als Ganzes stärken und somit rund 1000 nahezu krisensichere Arbeitsplätze für Bad Urach sichern, die direkt oder indirekt mit Reha- und Tourismus zusammenhängen.

Als einer der wichtigsten Schritte wurde im Sommer der Beschluss zur Errichtung der Daueranlagen für die Gartenschau vom Gemeinderat beschlossen. Die Planungen zur Gestaltung der eigentlichen Gartenschau-Ausstellung werden im kommenden Jahr beginnen.

Ein weiterer positiver Effekt der Gartenschau ist auch, dass wir die beiden bislang sehr stauträchtigen Kreuzungen am Wasserfall und am Hochhaus umbauen und somit durchlässiger machen werden. Dies wurde aber nur dadurch möglich, dass wir durch die Gartenschau in der zeitlichen Bauplanung des Bundes weit nach vorne gerückt sind und zudem sehr hohe Förderungen für den Kreuzungsumbau erhalten. Die Umbaumaßnahmen haben bereits mit vorbereitenden Baumfällungen im November begonnen und werden im Frühjahr richtig starten. Wie jede Baumaßnahme wird auch diese nicht ganz ohne Einschränkungen und manchen Unannehmlichkeiten vonstattengehen können. Dafür bitte ich alle Verkehrsteilnehmer jetzt schon um Verständnis. Wir erhalten dafür aber zwei moderne und leistungsfähige Kreuzungen.

Generell nimmt das Interesse der Menschen in Bad Urach an der Gartenschau und an allem, was damit zusammenhängt, momentan deutlich zu. Ich selbst habe mittlerweile sieben ausgebuchte Bürger-Info-Spaziergänge über das zukünftige Gartenschaugelände geführt und dabei unglaublich viele positive Gespräche geführt und auch kreative Vorschläge erhalten.

Dies freut mich sehr, denn wir machen schließlich keine Gartenschau nur für unsere Urlauber oder für die Kurgäste, sondern es wird vor allem eine Gartenschau für alle Bürgerinnen und Bürger werden. Lassen Sie uns dieses Projekt gemeinsam und mit Freude angehen. Lassen Sie uns diese unglaubliche Chance für Bad Urach nutzen.    

Selbstverständlich gab und gibt es neben der Gartenschau noch viele andere sehr wichtige Themen zu bearbeiten und zu planen. So befinden sich zum Beispiel die Planungen für das Dorfgemeinschaftshaus in Hengen kurz vor dem Abschluss, durch den Kauf des Verkaufscontainers des ehemaligen Tante-M-Marktes in Sirchingen haben wir die Voraussetzungen für eine Nachfolgeregelung für die Sirchinger Grundversorgung geschaffen und die dringend notwendige Sanierung des Graf-Eberhard-Gymnasiums wird ebenfalls ein Punkt sein, der bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung sehr hohe Priorität besitzt.

Aber nicht nur für Schülerinnen und Schüler wurde und wird viel geplant und umgesetzt, auch für die kleineren Kinder wurde in diesem Jahr einiges getan. So erhielt beispielweise der Kindergarten Primus Truber eine neue Küche sowie eine Spielburg. Und in Wittlingen konnte ein spannender Abenteuerspielplatz eröffnet werden, wie man ihn sich als Kind selbst gewünscht hätte.

Für unsere Kleinsten mitzudenken und zu planen bedeutet aber nicht nur neue Spielgeräte anzuschaffen, sondern vor allem auch unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Nur eine intakte Umwelt und ein erträgliches Klima bieten unseren Kindern eine solche Zukunft.

Wie wichtig es ist, sich mit dem Thema Klimawandel auseinanderzusetzen, bekommen wir immer wieder vor Augen geführt: Auf der einen Seite verheerende Dürren im Sommer und auf der anderen Seite sogenannte „Jahrhundertfluten“, die beinahe schon jährlich auftreten. Der Klimawandel ist kein drohendes Szenario mehr, sondern ist längst Realität und er ist auch bei uns in Deutschland angekommen.

Daher wird das Thema Klimaschutz auch in Bad Urach als eines der zentralen Themen der Gegenwart und Zukunft angesehen. Klimaschutz kann nur erfolgreich sein, wenn wir alle gemeinsam auf dieses Ziel hinarbeiten. Deshalb möchten auch wir unseren Beitrag dazu unter anderem in Form unseres aktuellen Klimaschutzkonzeptes leisten.

Konkret wurde das Thema Klimaschutz bereits in diesem Jahr, als wir etwa die Anschaffung von sogenannten Balkonkraftwerken für die Bürgerinnen und Bürger gefördert haben oder die Errichtung von Windkraftanlagen auf unserer Gemarkung in die Wege geleitet haben.

Zum Thema Klimawandel gehört aber auch die Klimaanpassung, welche wir mit unseren verbesserten Hochwasserschutzmaßnahmen bereits sehr erfolgreich begonnen haben.  Das diesjährige Sommerhochwasser hat gezeigt, dass unsere Hochwasserschutzmaßnahmen sehr gut funktionieren. Das dort investierte Geld wurde sehr gut angelegt. Denn obwohl das Hochwasser einen Stand hatte wie beim verheerenden Hochwasser 2013, waren diesmal kaum größere Schäden zu verzeichnen.

Natürlich gab es trotz all den Herausforderungen in diesem Jahr auch wieder einiges zu feiern. So durften wir im Sommer 60 Jahre Geschwister-Scholl-Realschule feiern. Und auch der Bad Uracher Tafelladen durfte in diesem Jahr auf 20 Jahre und das Seniorenzentrum Am Grünen Herz bereits auf 10 Jahre zurückblicken.

Einen ganz besonderen Anlass zum Feiern gab es auch Ende Oktober, als wir die Ehrenbürgerwürde der Stadt Bad Urach an den aktuellen Bundeslandwirtschafts- und Bildungsminister Cem Özdemir verliehen haben. Eine ebenfalls hohe Auszeichnung, unsere Bürgermedaille, ging in diesem Jahr an Eberhard Knauer und Ulrich Bahnmüller, die sich mit ihrem großen Engagement um die Stadt verdient gemacht haben.

Im Herbst gab es auch wieder die Möglichkeit beim „Tag der Industrie“ einen Blick hinter die Kulissen einiger Bad Uracher Betriebe zu werfen, was wieder von tausenden Menschen genutzt wurde. Der Gedanke hinter dieser gemeinsamen Leistungsschau ist, den Menschen aus Bad Urach und der Region einen Blick hinter die Fassaden unserer Industrieunternehmen zu ermöglichen. Aus erster Hand konnte man hier wieder erfahren, wie innovativ und gleichzeitig solide und bodenständig unsere Firmen arbeiten und welche Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten sie anbieten.

Bewährt im Bad Uracher Kalender haben sich auch wieder der Stadtlauf, das Stadtfest oder die „Herbstlichen Musiktage“, die gemeinsam mit dem Apfelfest einen bunten Herbst einläuteten. Erstmals fand gemeinsam mit dem Apfelfest auch ein Rathaus-Info-Tag statt, an dem interessierte Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit hatten, sich über aktuelle Themen und Aufgaben der Stadtverwaltung sowie über Ausbildungsmöglichkeiten im Rathaus zu informieren.

Ebenfalls zum ersten Mal gab es in diesem Jahr einen Stadtstrand. Zu Beginn der Sommerferien wurde von unseren Mitarbeitern der der städtischen Baubetriebe und der Stadtgärtnerei eine wundervolle Urlaubsoase auf den Marktplatz gezaubert. Bei kühlen Drinks und netten Gesprächen konnte man dort ein kleines „Urlaubs-Feeling“ in historischer Kulisse erleben.

Nicht zum ersten, sondern bereits zum dritten Mal machte der Uracher Schäferlauf bei der German-American-Steuben-Parade in New York mit. Dafür machten sich im September etwa 80 Mitwirkende aus den Schäferlaufgruppen auf den Weg über den großen Teich. Unser Schäferlauf wurde dort aber nicht nur bei der Parade, sondern auch bei einigen Auftritten – einer davon sogar spontan auf dem Times Square – würdig repräsentiert.

Wo wir gerade vom Schäferlauf sprechen: Vom 25. bis 28. Juli werden wir nächstes Jahr wieder unseren Schäferlauf feiern. Nachdem unser Uracher Heimatfest 2023 sein 300-jähriges Jubiläum mit unglaublich vielen Sonderaktionen, Veranstaltungen, einer Ausstellung sowie mit einem Bildband und einem Kinofilm feiern konnte, werden wir im nächsten Jahr wieder einen „normalen“ Schäferlauf erleben, auf den sich die Bad Uracherinnen und Bad Uracher – da bin ich mir sicher – bestimmt genauso freuen werden, wie den Jubiläumsschäferlauf.

Solche großen Events wie auch die weiteren vielfältigen Veranstaltungen und Aktivitäten der Vereine, Organisationen, Kirchen oder auch des neu gegründeten Bündnisses für Demokratie und Menschenrechte sind aber nur umsetzbar, weil viele Ehrenamtliche in unserer Stadt und in den Stadtteilen aktiv waren und sind. Ihnen möchte ich persönlich und im Namen des Gemeinderats für Ihr großartiges Engagement herzlich danke sagen.

Und nun wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein gutes, erfolgreiches und gesundes Jahr 2025.

Ihr

Elmar Rebmann                                                                                                        Bürgermeister