Der Urgeschichtepfad "Rulamanweg"

Am Fuß des Hohen-Wittlingen (Wanderparkplatz vorhanden), unterhalb der Schillerhöhle - Rulamans Tulkahöhle - lädt Sie ein Naturlehrpfad zu einer Zeitreise in die Steinzeit ein. Er verläuft in einem felsumsäumten Tal auf einer Strecke von 500 Meterschritten. Mit jedem Schritt gehen Sie 1000 Jahre zurück in die Vergangenheit bis zu den ersten Urmenschen in unserem Land.

Der Rulamanweg bietet

  • Informations- und Zeittafeln
  • Kopien berühmter Fundstücke
  • Skulpturen
  • Plätze, wo die Gäste selbst Steinwerkzeuge herstellen können

Am Beginn des Pfades zeigt uns eine Skulptur sehr eindrücklich, wie stark sich die Weltbevölkerung in den letzten Jahrhunderten vermehrt hat und wie schwer der daraus resultierende Druck auf unserem Planeten lastet.

Die 1. Tafel: Die letzten dreitausend Jahre - wie rasant wurde durch technische Fortschritte die Entwicklung der Menschheit im positiven wie auch im negativen Sinne vorangetrieben: Grausame Kriege bedrohen trotz großer Erfolge in Medizin und Wissenschaft das Fortbestehen von Mensch und Natur - mit der Ausbeutung unseres Planeten sind heute bereits die »Grenzen des Wachstums« erreicht.

Nach etwa 5 Schritten (5000 Jahre zurück) befindet man sich mit der Tafel 2 schon in der Mittleren bis Jüngeren Steinzeit. Die Menschen sind sesshaft geworden, weil sie anfingen, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Mit dieser Entwicklung war eine Vorratshaltung für die Ernten verbunden, die Menschen benötigten Gefäße - also mussten sie töpfern lernen. Arbeitsteilung führte zur Entstehung verschiedenster Berufe. Staatenähnliche Gebilde wurden gegründet, Kriege um Territorien und fruchtbaren Ackerboden begannen.

Dann erreichen wir nach weiteren 20 Metern die Tafel 3: Hier können wir die Altsteinzeit und die ältesten Kunstwerke der Menschheit bestaunen, die damals mit einfachsten Mitteln in erstaunlicher Vollkommenheit erschaffen und erst vor wenigen Jahren in den Höhlen der Schwäbischen Alb gefunden wurden. Kopien davon sind in der Vitrine ausgestellt. Eine riesige Holz-Skulptur, der »Adorant«, macht auf die Anfänge von Religion aufmerksam.

Vor 120.000 - 30.000 Jahren lebte in unserem süddeutschen Raum der Neandertaler. Auf der Tafel 4 erfahren wir etwas über das Leben, die Bestattungsriten und den Untergang dieser Menschen.

Danach sehen wir seitlich des Weges den Nachbau eines Sommerlagers der Urmenschen, eine Feuergrube und zusammengebundene Äste, aus denen mit Rinderhäuten ein Zelt gebaut werden kann.

Schließlich finden wir bei der so genannten Steinschmiede eine verschlossene Truhe. Sie enthält Materialien wie Knochen, Hölzer und Feuersteine für die eigene Herstellung von Werkzeugen und Waffen aus der Steinzeit. Den Schlüssel zur Materialtruhe können Lehrende mit Schulklassen in der Jugendherberge erhalten.

Nun sind es weitere rund 100 Schritte bis zur letzten Tafel 5: Sie erzählt von den ersten Urmenschen, die in unserem Land gelebt haben: vom Steinheimer Mensch (vor circa 250.000 Jahren) und vom Heidelberger Mensch (vor circa 500.000 Jahren).

Von dort aus führt ein steiler Albvereinsweg in 20 Minuten zur Schillerhöhle (Rulamans Tulkahöhle) und in weiteren 10 Minuten zur Burgruine Hohen-Wittlingen.